Andacht zu 2.Korinther 3,2-8
Feuer und Flamme (Pfingsten), Tag 7

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Lesung:

2.Korinther 3,2-8

Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen! Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen. Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. Wenn aber schon das Amt, das den Tod bringt und das mit Buchstaben in Stein gehauen war, Herrlichkeit hatte, so dass die Israeliten das Angesicht des Mose nicht ansehen konnten wegen der Herrlichkeit auf seinem Angesicht, die doch aufhörte, wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Herrlichkeit haben?

 

Thema:

Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig

 

Auslegung:

Ihre Unterschrift beweist, dass Sie Sie sind. Wenn zum Beispiel jemand mit ec-Karte im Lastschriftverfahren bezahlt, muss er auf dem Kassenbon unterschreiben. Sonst könnte ja jeder mit einer gestohlenen Karte beliebig einkaufen. Nicht das Material, das Plastik und der Magnetstreifen, macht’s, sondern der Eigentümer und seine schreibende Hand.

So ist es auch mit geistlichen Werten: Nicht die Steintafeln, in die die Zehn Gebote eingemeißelt waren, nicht das Papier und die Druckerschwärze, nicht die Buchstaben des Bibelbuches machen’s, sondern der Geist Gottes und seine schreibende Hand. „Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“, sagt Paulus. Wirklich Wertvolles entsteht nur dort, wo Gottes Geist Hand anlegt.

Und was ist das große Werk des Heiligen Geistes? Wo setzt er den Hebel an? Weniger in dem, was man sofort sieht und was zu Erfolgen führt, die man feiern kann. Sondern in unseren Herzen fängt er an zu wirken: in mir und dir, in fehlerhaften, sündigen Menschen. Die Gemeinde trägt die Handschrift des Geistes Gottes. Und das ist auch das einzige Ruhmesblatt, mit dem sich der Apostel schmücken kann: die Gemeinde. Menschen, an denen der Heilige Geist arbeitet und die er gestaltet zum Guten hin. Und das ist ein größeres Wunderwerk, als alles andere, wovor man ehrfürchtig den Hut zu ziehen pflegt, wie zum Beispiel eine schwarz auf weiß gedruckte Enzyklopädie voller Weisheit, ein gigantischer Wolkenkratzer, eine startende Mondraktete oder ein rauschender Staatsempfang.

 

Gebet:

Heiliger Geist, präge du mein Herz. Hinterlasse deine Handschrift in meinem Leben. Ich sehne mich danach, dass du in mir wirkst.

 

Impuls:

Unterschreiben Sie auf einem Blatt Papier. Denken Sie über die Unverwechselbarkeit Ihrer Unterschrift nach. Überlegen Sie, wo Gottes Geist seine unverwechselbare Handschrift bereits in Ihrem Leben hinterlassen hat. Wo wünschen Sie sich, dass er als nächstes Hand anlegt?

 

 

Hintergrundinformationen:

v     In 2.Mose 34,29-35 wird berichtet, dass Mose nach seiner Begegnung mit Gott so hell glänzte, dass man eine Decke vor sein Gesicht tun musste, damit das Volk nicht geblendet würde. Paulus erklärt anhand dieser Decke zwei Sachverhalte:
1. Die Decke weist darauf hin, dass schon im AT Gottes Glanz sichtbar wurde. Wie viel herrlicher muss die Botschaft von Christus sein, der Gott noch viel vollkommener offenbart hat als Mose.
2. Die Decke verhindert volle Gotteserkenntnis. Bis heute erkennt ein Großteil Israel nicht, dass Christus Gottes Messias ist. Die Decke hängt noch dazwischen (2.Korinther 3,13-18)

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin