Andacht zu 1. Timotheus 4, 6-16

Talente (9.Sonntag nach Trinitatis) Tag 7

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Lesung:

1. Timotheus 4, 6-16

Wenn du die Brüder dies lehrst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, bei der du immer geblieben bist. Die ungeistlichen Altweiberfabeln aber weise zurück; übe dich selbst aber in der Frömmigkeit! Denn die leibliche Übung ist wenig nütze; aber die Frömmigkeit ist zu allen Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert. Denn dafür arbeiten und kämpfen wir, weil wir unsre Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen. Dies gebiete und lehre. Niemand verachte dich wegen deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit. Fahre fort mit Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. Lass nicht außer acht die Gabe in dir, die dir gegeben ist durch Weissagung mit Handauflegung der Ältesten. Dies lass deine Sorge sein, damit gehe um, damit dein Fortschreiten allen offenbar werde. Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken! Denn wenn du das tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.

 

Thema:

Dienstbeschreibung für Timotheus, einen jungen Mitarbeiter in der Gemeinde

 

Auslegung:

Es gab Probleme in der Gemeinde. Der erfahrene, von allen geachtete Paulus hatte nur seinen jungen Mitarbeiter Timotheus geschickt. Konnte er nicht selber kommen? Wird der Neue das Gleiche leisten können wie der Alte? Muss denn der junge Spund gerade zu uns kommen? Ob er auch schon reif genug ist für diese Aufgabe? Viele waren skeptisch. Paulus ermahnt die Gemeinde nicht nach dem Äußeren zu sehen. Es geht nicht darum, ob einer jung oder alt ist, oder ob er eine merkwürdige Haarfrisur trägt. Paulus sagt, es kommt darauf an, was dieser Mensch in der Gemeinde tut, wie er mitarbeitet und seine Gaben einsetzt. Er legt Wert darauf, dass es nicht auf die äußere Leistung ankommt, sondern auf die innere Frömmigkeit. Der alte Mentor des jungen Timotheus setzt sich in seinem Brief für Offenheit ein. Der junge Mitarbeiter soll sogar Vorbild für die Älteren sein. Er soll auch seine besonderen Begabungen einsetzen und sich dabei nicht um das Gerede der Anderen kümmern. Die Dienstbeschreibung für Timotheus ist bald 2000 Jahre alt und trotzdem noch aktuell. Es kommt nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern wie jemand sein Leben in der Verantwortung vor Gott und der Gemeinde lebt.

 

Gebet:

Vater, ich danke dir, dass du junge und ältere Menschen gleichermaßen gebrauchst. Ich danke dir, dass deine Gemeinde so vielfältig ist, mit Jungen und Alten, mit Leuten die vorandrängen und mit Menschen die bewahren wollen.

Vater, ich bitte dich, dass wir einander achten und annehmen können, und dass wir uns nicht über den Anderen stellen.

Vergib mir, wenn ich den Anderen von oben herab angesehen habe und schenke mir einen neuen Blick, damit ich ihn mit deinen Augen sehen kann.

 

Impuls:

Schneiden sie aus Zeitschriften Bilder von jungen Menschen aus und kleben sie diese Bilder zu einer großen Collage zusammen. Schreiben sie nun dazu was die Sorgen, Probleme, Träume, Hoffnungen und Wünsche der Jugendlichen sind. Nun fangen sie an, ganz konkret für junge Leute zu beten.

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Der 1. Timotheusbrief gehört zu den Pastoralbriefen. Es geht darin vor allem um die Leiter der Gemeinden.

v     Timotheus stammt aus Lystra. Er wurde dem Paulus als treuer Jünger Jesu empfohlen (Apg. 16). Seit dieser Zeit ist er mit Paulus unterwegs.

v     Das griechische Wort für Frömmigkeit stammt aus der antiken Morallehre. Es bedeutet ein persönliches, gutes Verhältnis zu den gegebenen Ordnungen, wie z.B. Gemeindeordnung und Ehe.

v     Timotheus wurde durch Handauflegung in sein Amt eingeführt.

 

 

Autor dieser Andacht: Thomas Kretzschmar