Andacht
zu Jesaja 7,1-9
Rechte
und Pflichten der Regierung (23.Sonntag nach Trinitatis), Tag 7
Lesung:
Jesaja 7,1-9
Es
begab sich zur Zeit des Ahas, des Sohnes Jotams, des Sohnes Usijas, des Königs
von Juda, da zogen Rezin, der König von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas,
der König von Israel, herauf nach Jerusalem, um es zu bekämpfen; sie konnten es
aber nicht erobern. Da wurde dem Hause David angesagt: Die Aramäer haben sich
gelagert in Ephraim. Da bebte ihm das Herz und das Herz seines Volks, wie die
Bäume im Walde beben vom Winde. Aber der HERR sprach zu Jesaja: Geh hinaus,
Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung
des oberen Teiches, an der Straße beim Acker des Walkers, und sprich zu ihm:
Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt vor
diesen beiden Brandscheiten, die nur noch rauchen, vor dem Zorn Rezins und der
Aramäer und des Sohnes Remaljas. Weil die Aramäer gegen dich Böses ersonnen
haben samt Ephraim und dem Sohn Remaljas und sagen: »Wir wollen hinaufziehen
nach Juda und es erschrecken und für uns erobern und zum König darin machen den
Sohn Tabeals«, - so spricht Gott der HERR: Es soll nicht geschehen und nicht so
gehen, sondern wie Damaskus das Haupt ist von Aram, so soll Rezin nur das Haupt
von Damaskus sein - und in fünfundsechzig Jahren soll es mit Ephraim aus sein,
dass sie nicht mehr ein Volk seien -; und wie Samaria das Haupt ist von
Ephraim, so soll der Sohn Remaljas nur das Haupt von Samaria sein. Glaubt ihr
nicht, so bleibt ihr nicht.
Thema:
Wer glaubt, bleibt
Auslegung:
Die Sirenen heulen auf. Luftalarm. Siehste,
jetzt kommen wieder die Flieger. Jetzt haben wir wieder Krieg, ruft uns
die Oma zu, die ganz aufgelöst aus dem Nachbarhaus angerannt kommt. Sie hat den
Zweiten Weltkrieg miterlebt. Ich bin ein Jugendlicher und erschrecke zutiefst. Ein flaues Gefühl zieht sich vom Bauch
bis zu den Knien hin. Beginnt jetzt die Apokalypse?
Es war ein Probealarm, wie wir damals erleichtert feststellten.
Bei König Ahas und der Bevölkerung von Juda war es
keiner. Das Wasser stand ihnen bis zum Hals. Auf zwei Fronten wurde das Land
angegriffen: auf der einen Seite vom Nachbarvolk Aram, auf der anderen vom
Brudervolk Israel. Die Lage verschärfte sich zusehends. Und als bekannt wurde,
wie nah das feindliche Heer bereits war, regte sich im Bauch der Leute von Juda
ein intensives
Angstgefühl. Das
Herz des Königs und Volkes bebte, heißt es im Jesajabuch. Und
jetzt??!!
Der einzige, der mutig blieb, war der Prophet Jesaja. Haltet
still! Vertraut auf Gott!
Wartet ab!, ruft er dem König und dem Volk zu. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!
- Ja, es ist wahr: Zuletzt sind es nicht die High-Tech-Waffen und die
genialen Feldherren, die über das Geschick der Völker entscheiden, sondern
Gott, der die Geschichte lenkt. Wir sind in seiner Hand.
Wenn allen anderen das Herz in die Hosentasche rutscht, dürfen wir
als Christen mutig und zuversichtlich bleiben. Zuletzt entscheidend ist nicht unsere
Stärke, sondern unser Glaube. Wer glaubt, bleibt.
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es den
Menschen geht, bei denen Krieg ist. Wie viele tausend Einzelschicksale
sind das! Wie viel Angst, Schrecken und Not! Herr, erbarme dich! Schenke dieser
Welt deinen Frieden!
Impuls:
Kennen Sie jemand, der im Zweiten Weltkrieg einen Luftangriff erlebt hat. Lassen Sie sich von ihm davon erzählen. Fragen Sie nach seinen Gefühlen, die er hatte.
Hintergrundinformationen:
v Ahas regierte über Juda von
736 bis 721 v. Christus.
v Wer glaubt, bleibt: Das gilt auch über das
nationale und irdische Leben hinaus. Selbst, wenn ein Christ in einem Krieg
fällt, wird er vor Gott durch den Glauben Bestand haben im Jüngsten Gericht und
im ewigen Leben.
Autor dieser Andacht: Robert Augustin