Andacht
zu 5. Mose 26,1-11
Danke
(14. Sonntag nach Trinitatis), Tag 7
Lesung:
5. Mose 26,1-11
Wenn du
in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, und es
einnimmst und darin wohnst, so sollst du nehmen die Erstlinge aller
Feldfrüchte, die du von deinem Lande einbringst, das der HERR, dein Gott, dir
gibt, und sollst sie in einen Korb legen und hingehen an die Stätte, die der
HERR, dein Gott, erwählen wird, dass sein Name daselbst wohne, und sollst zu
dem Priester kommen, der zu der Zeit sein wird, und zu ihm sagen: Ich bekenne
heute dem HERRN, deinem Gott, dass ich gekommen bin in das Land, das der HERR,
wie er unsern Vätern geschworen hat, uns geben wollte. Und der Priester soll
den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor dem Altar des HERRN, deines Gottes,
niedersetzen. Dann sollst du anheben und sagen vor dem HERRN, deinem Gott: Mein
Vater war ein Aramäer, dem Umkommen nahe, und zog hinab nach Ägypten und war
dort ein Fremdling mit wenig Leuten und wurde dort ein großes, starkes und
zahlreiches Volk. Aber die Ägypter behandelten uns schlecht und bedrückten uns
und legten uns einen harten Dienst auf. Da schrieen wir zu dem HERRN, dem Gott
unserer Väter. Und der HERR erhörte unser Schreien und sah unser Elend, unsere
Angst und Not und führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand und ausgerecktem
Arm und mit großem Schrecken, durch Zeichen und Wunder, und brachte uns an
diese Stätte und gab uns dies Land, darin Milch und Honig fließt. Nun bringe
ich die Erstlinge der Früchte des Landes, das du, HERR, mir gegeben hast. - Und
du sollst sie niederlegen vor dem HERRN, deinem Gott, und anbeten vor dem
HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein
Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, du und der Levit und der Fremdling, der
bei dir lebt.
Thema:
Wir verdanken Gott ALLES. Wir schulden
ihm Dank.
Auslegung:
Nichts ist vergesslicher als Dankbarkeit. An jede Wohltat kann man sich ganz schnell gewöhnen ... So beginnt der Refrain eines Liedes. Sogar viele Menschen,
die glauben, dass es irgendwo einen Gott gibt, haben es verlernt oder
vergessen, Gott zu danken.
Beim Volk Israel im Alten Testament wurde deshalb mit Regeln gegen
die Vergesslichkeit gekämpft. Es war ganz klar, dass die ersten Früchte Gott gehören.
Wie ist das heute? In der christlichen Kirche gibt es das Erntedankfest. Aber wer hat in den Städten noch Bezug
zur Ernte?
Es war und ist eine gute Regel von allem ein Zehntel für Gott zu geben den sogenannten Zehnten. Ich kenne viele Leute, die für gemeinnützige Zwecke spenden. Die meisten geben jedoch von ihrem Überfluss. Nicht für alle steht dahinter der Dank an Gott. Jemand sagte einmal: Wir geben nicht, weil wir haben, sondern wir haben, weil wir geben. Das könnte Ihr Lebensmotto werden.
Wie wäre es, wenn die Menschen sich neu darauf besinnen würden,
dass wir Gott alles zu verdanken haben? Ohne ihn gäbe es diese Welt
nicht.
Gebet:
Gott, ich verdanke dir alles.
Ohne dich wäre ich nichts. Deshalb sage ich dir jetzt Dank. Auch durch
mein Opfer will ich dir danken. Bitte zeige mir, wer meine Unterstützung
braucht.
Viele Dinge sind für mich selbstverständlich. Ich denke oft gar nicht darüber nach, dass alles von dir kommt. Das soll sich ändern. Öffne mir die Augen und das Herz, dass ich hinter allem deine Tat sehe.
Impuls:
Wir geben nicht, weil wir haben, sondern wir haben, weil wir geben. Denken Sie über diesen Satz nach. Notieren Sie ihn und legen Sie den Zettel ins Portemonnaie. Vielleicht ermutigt er Sie, gerne für Bedürftige etwas zu geben.
Hintergrundinformationen:
v Der Zehnte: Es gibt in der Bibel
unterschiedliche Anweisungen, wie diese Gabe gemeint ist. Viele Christen haben
es sich heute zur Regel gemacht 10% ihrer Einkünfte zu opfern.
v Israel zählt zur
Völkergruppe der Aramäer. Der Ursprung liegt wahrscheinlich in Mesopotamien.
v Geschichte des Volkes Israel: Gott führte das Volk
aus der Gefangenschaft in Ägypten. Das Volk war viele Jahre unterwegs in das
gelobte Land, das sie dann in Besitz nahmen. Es handelte sich um ein sehr
fruchtbares Land.
Autor dieser Andacht: Dagmar Zimmermann