Andacht
zu Offenbarung 1,9-18
Das
Come-back (Osterwoche), Tag 6
Lesung:
Offenbarung 1,9-18
Ich,
Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der
Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes
willen und des Zeugnisses von Jesus. Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des
Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, die sprach:
Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden:
nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach
Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea. Und ich wandte mich um, zu
sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich
sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem
Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust
mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße
Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie
Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; und er
hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein
scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne
scheint in ihrer Macht. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot;
und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht!
Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich
bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der
Hölle.
Thema:
Der auferstandene Jesus ist da
Auslegung:
An Ostern erleben wir durch die Auferstehung eine neue
Dimension unseres Glaubens. Jesus ist lebendig, auch wenn er nicht sichtbar für uns
ist. Er ist an mehreren Orten gleichzeitig und er will unser Freund und
Begleiter sein; auf Du und Du mit uns leben. Das gab es nie vorher. Gott hat
eine neue Art gefunden uns Menschen nahe zu sein. Diese Gewissheit nimmt uns die Angst vor dem Leben und vor dem Tod.
Wenn Jesus neben mir geht, dann weiß ich, dass alles, was mir passiert, in
seinen Händen liegt und dass mir alles zum
Besten dienen wird.
Die
meisten Menschen haben, aus unterschiedlichen Gründen, eine große Angst vor dem Sterben.
Jesus sagt dem Seher Johannes: Fürchte dich nicht!
Ich, Jesus, war schon vor dir da und vor deiner Angst, und ich werde auch nach
deinem Tod noch da sein und werde dich auffangen. Du kannst ganz vertrauensvoll
dein Leben und dein Sterben in meine Hände legen.
Dieses "Fürchte dich nicht" soll 365 mal in der
Lutherbibel stehen. Wenn man so will: für jeden Tag im Jahr ein Mal.
Wenn Jesus hier von den Schlüsseln des Todes und der Hölle
spricht, heißt das, dass wir zwar alle einmal sterben müssen, aber wir brauchen
nicht in der Dunkelheit und Ungewissheit zu bleiben, denn Jesus wird den Seinen
die Pforte der Hölle aufschließen und sie herausholen in sein Licht und in
seine Herrlichkeit.
An Ostern feiern wir nicht nur die Auferstehung Jesu, sondern auch
unsere zukünftige
Auferstehung. Er war nur
der Erste. Wir dürfen durch die Osterbotschaft schon heute aufstehen von
unserer Angst und dürfen vertrauensvoll an der Hand Jesu in die Freude gehen.
Gebet:
Danke Jesus, dass du mir die Angst
vor dem Leben und vor dem Sterben nehmen
willst. Lass mich doch spüren, dass du mir nahe bist. Schenk mir die Gewissheit deiner Gegenwart und den Mut, an
deiner Hand mein Leben zu leben und letztendlich mit dir durch den Tod zu gehen
in deine Herrlichkeit.
Impuls:
Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen. Der Herr sei neben dir, um dich zu begleiten. Der Herr sei hinter dir, um auf dich aufzupassen. Der Herr sei unter dir um dich aufzufangen. Der Herr sei in dir, um dich zu trösten. Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen. Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
Hintergrundinformationen:
v Möglicherweise ist der Seher Johannes, der die Offenbarung
geschrieben hat, identisch mit dem Jünger Jesu Johannes, der das Johannesevangelium verfasst hat.
Autorin dieser Andacht: Christa Roth