Andacht
zu Matthäus 7,24-27
Talente
(9.Sonntag nach Trinitatis), Tag 4
Lesung:
Matthäus 7,24-27
Darum,
wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein
Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die
Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf
Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht
einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel
und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es
ein, und sein Fall war groß.
Thema:
Jesu Wort soll Fundament unseres Lebens sein.
Auslegung:
Wie sieht ihr Traumhaus
aus? Jeder hat davon
ganz unterschiedliche Vorstellungen. Der eine wünscht sich eine Traumvilla mit
37 Zimmern, der Nächste ein Einfamilienhaus mit Orchideengarten und der dritte
träumt von einer Blockhütte in den tiefsten Wäldern Kanadas. Diese Häuser sind
sehr unterschiedlich, aber sie haben eines gemeinsam: Um lange Zeit zu halten
brauchen sie ein festes
Fundament. Ob unser
Traumhaus Realität wird, wissen wir nicht. Eines aber ist sicher: Unser Leben ist wie ein Haus, das auf einem soliden Fundament stehen
muss. Und das bekommt es nicht von selbst. Jesus zeigt zwei unterschiedliche Typen, die
sich ein Haus bauen. Einer baut auf felsenfestes Fundament, der andere auf wackeligen Untergrund.
Wie sieht das Fundament von Ihrem Lebenshaus aus? Bauen Sie wirklich ganz auf Jesus? und zwar nicht nur theoretisch, sondern praktisch? Jesus gleicht einem Fels, der trägt,
auch wenn ein Sturm über das Lebenshaus hinwegfegt. Andere
Fundamente hingegen werden weggeschwemmt wie Sand. Da bleibt nicht mehr sehr
viel übrig vom Haus. Der Sturm kann zum Beispiel Leiden, Gleichgültigkeit oder Zweifel heißen. Es ist sicher, dass irgendwann mal so ein kräftiger Sturm
weht.
Da ist es besser sein Lebenshaus auf einen festen, felsigen Grund
zu bauen. Dieses Fundament ist der Glaube an
Jesus Christus. Er gibt ihrem Lebenshaus festen Stand und einen sicheren Halt im Sturm der Zeit.
Gebet:
Vater, du siehst mein Lebenshaus.
Du siehst, wie ich selbst daran herumbastele.
Du siehst, wie haltlos ich oft bin.
Vater, öffne mir die Augen, damit ich sehen kann, wie du dir mein Lebenshaus
vorstellst. Sei du selbst das Fundament, das mir in allen Stürmen des Lebens einen festen und
sicheren Halt gibt.
Impuls:
Bauen Sie ganz praktisch Ihr Lebenshaus. Suchen Sie Sich Steine in unterschiedlicher Größe und Form. Schreiben Sie mit Filzstift auf diese Steine welche Bereiche zu Ihrem Leben dazugehören. Welche Bereiche spielen eine große Rolle (= große Steine) und welche eine geringe Rolle (= kleine Steine)? Bauen Sie nun aus diesen Steinen Ihr Haus. An welche Stelle bauen Sie welchen Stein?
Hintergrundinformationen:
v Das Gleichnis vom
Hausbau bildet den Abschluss der Bergpredigt (Matthäus 5-7) und mahnt noch einmal zu rechtem
und nüchternem Tun. Die Bergpredigt ist die erste große Rede von Jesus, die
seine Lehre zusammenfasst. Der Berg als Ort der Rede erinnert an Mose, der
Gottes Gesetz auf einem Berg bekommen hat. In der Bergpredigt Jesu geht es um
die Entfaltung dieses Gesetzes für die christliche Gemeinde.
v Die Art und Weise wie
der Regen geschildert wird, erinnert an die Sintflut (vergl. 1. Mose 6-9). Die Wassermassen
sind Zeichen des Gerichtes.
Autor dieser Andacht: Thomas Kretzschmar