Andacht
zu Johannes 1,29-34
Gott ist
anders (Judika), Tag 3
Lesung:
Johannes 1,29-34
Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm
kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!
Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir
gewesen ist, denn er war eher als ich. Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er
Israel offenbart werde, darum bin ich gekommen, zu taufen mit Wasser. Und
Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube
vom Himmel und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte,
zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren
und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem heiligen Geist tauft. Und ich habe
es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.
Thema:
Welche Brille trägst du?
Auslegung:
Was meinst du: sind Christen eher Optimisten oder Pessimisten? Die einen sagen: Christen sind Optimisten, denn in der Bibel werden wir doch immer
wieder zur Freude und zur Hoffnung aufgefordert, auch wenn alles um uns herum
kaputtgeht." Andere
behaupten. Christen sind Pessimisten. Schau dir doch einmal an wie es in den Gemeinden aussieht. Schau
dir doch mal an, wie sie immer wieder mit der Umsetzung des Glaubens in den
Alltag scheitern."
Wer hat nun recht von beiden? Ich denke: keiner von beiden! Denn
Optimisten sind Menschen, die eine rosarote Brille tragen. Da ist alles nur
positiv und wunderschön. Optimisten können die Wirklichkeit des Bösen in der
Welt und die uns umgebenden Probleme nicht richtig einschätzen.
Pessimisten dagegen haben eine schwarze Brille auf. Hier ist alles
nur böse und schlecht. Sie können das Positive in der Welt nicht richtig
wahrnehmen und dankbar sein.
Christen aber sind Leute, denen Gott durch seinen Heiligen Geist ihre falschen Brillen abgenommen
hat, sie sind Realisten. Sie sehen nun klar, was Jesus für sie
getan hat. Gott hat mit Jesus Christus die schreckliche Wirklichkeit, die
Schuld der Welt getragen. Hier und heute bedeutet das für uns:
Ich setze gegen die schreckliche Realität Gottes herrliche
Wirklichkeit, wenn
Ø
ich mich auf Jesus als Retter einlasse.
Ø
ich mich
von Gott ändern lasse.
Ø
ich Jesus
als Gottes Sohn anderen Menschen weitersage.
Gebet:
Herr Jesus, danke dass du mir meine Brille abnimmst, damit
ich klar sehen kann. Zeige mir deine herrliche Wirklichkeit, damit ich frei von Schuld neu anfangen kann. Danke,
dass wir bei all den Problemen der Welt die Augen nicht zumachen müssen,
sondern wissen, dass du die Welt in deiner Hand hast.
Impuls:
Setzen Sie sich in einem dunklen Raum eine
Sonnenbrille auf und vergleichen Sie, was Sie mit und was Sie ohne Brille
sehen.
Ergebnis:
Gott möchte uns die Brille, die unsere Wirklichkeit
oft trübt, wegnehmen
und uns klare Sicht schenken.
Hintergrundinformationen:
v Gottes Lamm ist ein Bild für Jesus
Christus. Im jüdischen Tempel wurden zur Zeit Jesu Lämmer für die Schuld der
Menschen geschlachtet. Somit wird mit Lamm Gottes ausgesagt, dass Jesus die
Schuld der Menschen getragen hat.
v Der Heilige Geist ist die Person Gottes,
die die Verbindung zu unserem himmlischen Vater und seinem Sohn Jesus Christus
aufrecht erhält.
Autor dieser Andacht: Pfarrer Ralf Krust
(ralf@krust.de)