Andacht zu 2.Korinther 13,11-13

Nicht zu fassen! (Trinitatis), Tag 2

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Lesung:

2.Korinther 13,11-13

Zuletzt, liebe Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!

 

 

 

Thema:

Vater, Sohn und Heiliger Geist

 

Auslegung:

In jedem Gottesdienst werden wir an mehreren Stellen mit der Dreieinigkeit Gottes konfrontiert: In der Begrüßung, im Sündenbekenntnis, im Glaubensbekenntnis und beim Segen. Mit dem letzten Vers unseres Textes wird meist die Predigt eingeleitet. Gott ist für uns der Dreieinige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Die Apostel, und nach ihnen die Kirche, konnten nicht anders, als Gott so zu bezeugen, wie sie ihn erfahren und erlebt hatten. Um drei Wahrheiten konnten sie nicht umhin:

1. Dass sie nur den einen Gott und Herren bekennen und anbeten.

2. Dass ihnen doch in Jesus der wirklich wahre Gott begegnet ist.

3. Dass Gott ihnen den Heiligen Geist als Ratgeber, Tröster und Helfer geschickt hat.

Gottes umfassendes Wesen kann von uns Menschen nur bruchstückhaft erfasst werden. Die Vorstellung von den drei unterschiedlichen Personen Gottes ist der Versuch, die an sich unbegreifliche Vielfalt in der Einheit Gottes zu verstehen. Das Dreieinigkeitsdogma steckt die Grenzen ab, innerhalb deren wir das Geheimnis Gottes zu suchen haben - aber nie enträtseln und uns verfügbar machen können. Wie sollten wir auch mit unserem „Spatzenhirn“ die Größe, Lebendigkeit, Liebe, Heiligkeit und Dynamik Gottes nur ansatzweise verstehen!

Doch schon die wenigen Gedankensplitter und die leise Ahnung, die wir von ihm haben, nötigen uns auf die Knie: zur Anbetung seines unbegreiflichen Wesens.

 

Gebet:

Danke Vater, dass du der Schöpfer bist. Dich bete ich an. Du hast alles in deiner Hand. Jesus, danke, dass ich mit all meinen Problemen zu dir kommen kann, und dass du mich verstehst. Danke lieber Heiliger Geist, dass du mich führst und leitest und mir Kraft für den Alltag schenkst. Du dreieiniger Gott, dich bete ich an.

 

Impuls:

Jesus hat die Glaubensinhalte oft anhand von Gleichnissen erklärt. Deshalb habe ich keine Schwierigkeiten, die Dreieinigkeit, wie ich sie verstehe, anhand folgenden Bildes zu verstehen: Der Vater ist vergleichbar mit Wasser.  Ohne ihn ist nichts und geht nichts. Jesus ist „handfest“ wie das Eis. Und der Heilige Geist ist vergleichbar mit dem Dampf, den man spüren, leicht sehen und doch nicht festhalten kann. Die drei Aggregate sind gleichermaßen Wasser. Vater, Sohn und Geist sind gleichermaßen Gott. Die Kirchenväter einigten sich deshalb auf die Formel: Drei Personen, ein Wesen.

 

Hintergrundinformationen:

v     Dogma heißt verbindliche Glaubenslehre.

v     Unsere christlichen Wurzeln liegen im Judentum. Durch Jesus Christus glauben wir jedoch, im Gegensatz zum Judentum und zum Islam, an den „dreieinigen Gott“. Wir interpretieren Gott als Vater, Sohn und Heiligen Geist. Die Ansicht vom dreieinigen Gott ergibt sich aus der Botschaft der Apostel. Als Dogma wurde sie auf den beiden ersten Konzilien im Jahr 325 und 381 nach Christus festgeschrieben. Jahrhunderte lang zog sich der Streit um diese Anschauung hin und seit 1334 wird nun offiziell in den christlichen Kirchen diese Lehre anerkannt und das Trinitatisfest gefeiert.

 

Autorin dieser Andacht: Christa Roth